Branchen im Wandel der Digitalisierung
Die Digitalisierung wird die Arbeitswelt immer mehr verändern. Mit dem Begriff Industrie 4.0 wird die Veränderung von kognitiven Arbeitsprozessen bezeichnet. Das heißt, dass Algorithmen die Automatisierung von Aufgaben übernehmen, für die bislang noch die menschliche Intelligenz erforderlich war. Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung und das Bundesinstituts für Berufsbildung haben in einer Studie (Januar 2018) festgestellt, dass sich der Arbeitsmarkt in diesem Bereich bis 2035 vollständig verändern wird.
Die Einführung von Fließbändern in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts hat den Menschen einen Teil der handwerklichen Arbeiten im produzierenden Gewerbe abgenommen. Die Arbeiter konnten sich darauf konzentrieren, nur noch wenige Schritte auszuführen und diese immer weiter zu perfektionieren. So wurde die Zeit effizienter genutzt. Die Produzenten benötigten immer weniger Manpower, um die gleiche Menge an Arbeit zu erledigen. Die Einführung von komplexeren Maschinen hat schließlich dazu geführt, dass Menschen zum Teil nur noch die Aufsicht der Produktion übernahmen.
Bislang waren es eher handwerkliche Aufgaben, die Maschinen ausführen konnten. Doch vermehrt übernimmt die künstliche Intelligenz (KI) auch gedankliche Aufgaben. Der digitale Wandel hat hier eine Grenzlinie überschritten und ist damit in einer höheren Ebene angelangt. Es ist die Ebene der Büroangestellten, Berater und Dienstleister, die von diesen Veränderungen betroffen sind bzw. betroffen sein werden.
Text aus Maschinen
Nunmehr können sogar Texte von Maschinen erstellt werden. Aus statistischen Angaben und strukturierten Daten sind sie in der Lage, standardisierte Inhalte zu verfassen. So kann der Wetterbericht oder der Spielbericht einer Fußballpartie automatisch generiert werden. Der Vorteil: Sofern die Daten in einer ausreichenden Menge vorliegen, kann die Maschine sie fehlerlos verarbeiten. Nachteilig kann sich hingegen auswirken, dass die Texte nur eine geringe sprachliche Varianz bieten und eintönig wirken.
Die Maschinen ziehen ihre Intelligenz hierbei aus der Auswertung vorhandener Texte. Je mehr Content die künstliche Intelligenz von verschiedenen Verfassern analysiert, desto größer wird die Datenbasis. Das heißt, sie lernt mehr Wörter, mehr Sinnzusammenhänge und kann die Qualität der Texte immer weiter verbessern. Die Maschinen übernehmen so den Stil ihrer „Lehrer“.
In der Öffentlichkeit erhielt diese Art der Texterstellung erstmals bei einem Erdbeben Aufmerksamkeit. Ein Journalist der LA Times verwendete im Jahr 2014 künstliche Intelligenz, um einen Artikel über das Ereignis zu schreiben.
Diese Unterstützung durch Technik gilt nicht nur für die Erstellung von Texten, sondern auch für Übersetzungsaufgaben. Das kann dazu führen, dass Firmen künftig nicht mehr Mitarbeiter voneinander abwerben, sondern stattdessen Softwarepakete oder Datensätze kaufen, welche zur Verbesserung der eigenen Programme dienen.
In der Personalauswahl kommen schon heute vermehrt Algorithmen zum Einsatz. Sie können Lebensläufe von Bewerbern objektiv anhand der beruflichen Stationen und dargestellten Fähigkeiten vorurteilsfrei analysieren. Erst in einem nächsten Schritt kommt dann ein Personalentscheider zum Einsatz, der den Bewerber final beurteilt.
Digitale Transformation in vollem Gange
Auch andere Branchen nutzen die Digitale Transformation, um ihre Dienstleistungen zu verbessern. Künftig könnten Bankgeschäfte ausschließlich online ablaufen. Schon jetzt führen Onlineformulare und Datenbankabfragen zu demjenigen Kredit, der für Ihre Zwecke am besten geeignet ist. Die Digitalisierung hat bereit viele Geschäftsfelder ins Internet verlagert und wird dies immer weiter tun. Egal ob das Bestellen von Kleidung und Lebensmitteln oder das Beauftragen von Dienstleistungen - alles kann bequem und schnell von zu Hause aus erledigt werden. Gerade das Onlineshopping zeigt den Wandel demonstrativ. Sie bestellen die Ware vom heimischen Computer, ein Roboter holt die bestellten Artikel aus einem Hochregal und verpackt sie. Anschließend geht das Paket in die Post, wird zum Zustellort transportiert und dort mit einer Drohne ausgeliefert. Während des gesamten Prozesses sind nur noch wenige Menschen involviert. Sie, als Besteller, kommen mit keinem mehr in Kontakt.
Die zunehmende Anzahl von zu transportierenden Paketen erfordert im Bereich der Logistik ganz neue Lösungen. Autonom fahrende Fahrzeuge sind ebenso in der Entwicklung, wie das sogenannte Platooning bei LKW. Hierbei wird lediglich der erste Lastwagen einer Kolonne von einem Fahrer bewegt. Alle weiteren Fahrzeuge sind technisch mit dem Führungsfahrzeug verbunden und reagieren auf dessen Fahrweise.
Der digitale Wandel zieht sich durch viele Branchen und ist in der Arbeitswelt nicht aufzuhalten. Er wird zwar auf der einen Seite Aufgaben von Arbeitnehmern ersetzen, doch auf der anderen Seite auch neue Jobs schaffen. Seien Sie vorbereitet und lassen Sie sich beraten, um schon heute den Schritt der Digitalisierung von morgen zu gehen.